Kund:innen Verteilung regional

Zukunft der Direktvermarktung

Die Direktvermarkter:innen erleben generell eine positive Entwicklung, was das Bild von Professionalität untermauert. Für 48 % der Betriebe hat die Bedeutung der Direktvermarktung zugenommen, während sie für 45 % gleichgeblieben ist und für 7 % abgenommen hat. Insbesondere bei den Intensiv-Direktvermarkter:innen zeigt sich ein klarer Trend: 54 % verzeichnen eine Zunahme, während sie für 40 % gleichgeblieben ist und nur für 7 % abgenommen hat.

Die Hauptgründe für die gestiegene Bedeutung der Direktvermarktung sind laut den Direktvermarkter:innen eine erhöhte Nachfrage seitens der Konsument:innen (59 %) sowie die Auswirkungen der Pandemie (25 %). Drei weitere Gründe sind die verstärkte Konzentration auf diesen Betriebszweig (18 %), verstärkte Verkaufsaktivitäten (18 %) und die Erweiterung des Produktangebots (13 %). 8 % führen dies auf die gestiegene Wertschätzung regionaler Lebensmittel zurück.

Der Ausstieg aus der Direktvermarktung wird hingegen oft mit Zeitmangel (50 %), mangelnder Rentabilität (34 %), dem Generationswechsel (24 %) oder zu hohen gesetzlichen Anforderungen (21 %) begründet.

Besonders positiv entwickelt sich die Direktvermarktung bei Betrieben, die einen hohen Einkommensanteil aus dieser Quelle erzielen. Laut Studie planen daher 46 % der Direktvermarkter:innen in den nächsten drei Jahren Investitionen in diesen Bereich. Betriebe mit höheren Einkommensanteilen aus der Direktvermarktung (>10 %) zeigen dabei ein größeres Interesse an Investitionen im Vergleich zu Betrieben, bei denen die Direktvermarktung eine geringere Rolle spielt. Biobetriebe zeigen auch mehr Interesse an Investitionen als konventionell wirtschaftende Betriebe.

Für die Zukunft sehen die Direktvermarkter:innen die größten Chancen im Ab-Hof-Verkauf und im Internet, gefolgt von Zustelldiensten sowie Bauernläden und -märkten. Die Gastronomie und der Lebensmitteleinzelhandel liegen eher zurück - möglicherweise aufgrund der hohen Anforderungen an Qualität, Menge, ständige Verfügbarkeit und Flexibilität.

10% aller Landwirte denken darüber nach, in die Direktvermarktung einzusteigen. Gründe hierfür sind faire Preise, höhere Wertschöpfung, zusätzliches Einkommen und die Sicherung des Arbeitsplatzes am Bauernhof.

Quelle: keyQuest Studie 2022; Grüner Bericht 2023; Branchenuntersuchung Lebensmittel 2022, RollAMA